ACHTUNG! Der Vortrag von Stefan Traxler ist aufgrund der aktuellen Corona-Situation und der bestehenden Einschränkungen abgesagt!
Do, 22. Oktober 2020, 18.30
Vortrag im Schlossmuseum Linz, Barocksaal
in Kooperation mit
OÖ Landes-Kultur GmbH
und
Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege OÖ
Mag. Dr. Stefan Traxler (OÖLKG – Landesarchäologie: Römerzeit, Mittelalter, Neuzeit)
Im Jahr 1838 schlägt die Geburtsstunde der archäologischen Forschung in Oberösterreich. Im Jahr davor war in Schlögen eine 294 n. Chr. geprägte Goldmünze des Kaisers Diocletianus gefunden worden, welche die Neugier einiger historisch interessierter Persönlichkeiten der Gegend weckte. Die daraufhin gegründete ‚Ausgrabungs-Gesellschaft von Schlögen‘ grub zwischen 1838 und 1841 in mehreren Kampagnen sowohl im Bereich des römischen Kleinkastells, als auch in der dazugehörigen zivilen Siedlung. Dabei wurde u.a. das ‚Römerbad‘ von Schlögen, das seit 2018 in einem Schutzbau besichtigt werden kann, erstmals zu einem großen Teil freigelegt. Der lange verloren geglaubte Schriftverkehr zu diesen frühen Forschungen konnte im Archiv des OÖ. Musealvereines, das heute im Landesarchiv verwahrt wird, ausgehoben werden. Außerdem sind neben teilweise bislang unpublizierten Zeichnungen im OÖ. Landesmuseum weitere in diesen Akten aufgetaucht.
Es ist als absoluter Glücksfall zu betrachten, dass die Dokumentation der ersten Forschungsgrabungen in Oberösterreich, die den Beginn der wissenschaftlichen Archäologie des Bundeslandes und gleichzeitig der Limesforschung in Österreich markieren, beinahe vollständig auf uns gekommen ist. Die Dokumentation des 19. Jahrhunderts gewährt einerseits Einblicke in die damaligen Methoden der Archäologie und die Schlüsse, die aus den Grabungen abgeleitet worden sind. Andererseits findet sich so mancher durchaus humorvolle Querverweis auf „Problemchen“, mit denen AusgräberInnnen damals wie heute zu kämpfen haben. In einem Band der ‚Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich‘ werden die ältesten und die jüngsten Forschungen zu Schlögen gemeinsam publiziert.