Do, 24. Oktober 2013, 18.30
Vortrag in der Welser Straße 20
Mag. Dr. Stefan Traxler (OÖ. Landesmuseum/GesArchOÖ)
Im April des Jahres 1839 referierte der „Vater der oberösterreichischen Altertumsforschung“, Joseph Gaisberger, in der „5ten Generalsversammlung der Mitglieder des Francisco-Carolinum“ über die „Ausgrabung römischer Alterthümer zu Schlögen“, mit denen im Jänner 1838 begonnen worden war. 1837 war eine Goldmünze zutage getreten, die für das heutige OÖ. Landesmuseum erworben werden konnte. Daraufhin „bildete sich unter den Honoratioren der Umgegend“ der Schlögener Ausgrabungsverein, der mit Förderung und unter Aufsicht des Museums mit den Ausgrabungen im Bereich des römischen Kastells und der Zivilsiedlung in Schlögen begann. Diese gelten als erste Forschungsgrabungen und damit als Beginn der wissenschaftlichen Archäologie in Oberösterreich.
Die ArchäologInnen sind immer wieder im Fundareal an der berühmten Donauschlinge aktiv geworden. So haben beispielsweise Lothar Eckhart und Christine Schwanzar für das OÖ. Landesmuseum in Schlögen geforscht. Im Frühjahr 2013, exakt 175 Jahre nach den ersten erfolgreichen Grabungen, konnten dank der Unterstützung der Direktion Kultur moderne geophysikalische Untersuchungen durchgeführt werden, durch welche zwei der bereits 1838 angetroffenen Gebäude exakt lokalisiert worden sind. Durch Sondagen sollen nun der Erhaltungszustand abgeklärt und nähere Erkenntnisse zu bislang unbekannten Strukturen gewonnen werden.