Martina Maria Reitberger
Das frühbronzezeitliche Gräberfeld von Haid, Oberösterreich
Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich 20, 2009
Das in den 60er und 70er Jahren archäologisch untersuchte Gräberfeld von Haid, MG Hörsching auf der Welser Heide konnte nun einer abschließenden Analyse unterzogen werden. Mit einer Anzahl von 164 Gräbern gehört der Fundort Haid zu den bedeutenderen archäologischen Fundplätzen Oberösterreichs. Die chronologische Auswertung ergab eine beginnende Nutzung des Gräberfeldes bereits ab dem spätesten Endneolithikum, der Belegungsschwerpunkt liegt im frühesten Abschnitt der Frühbronzezeit, die Laufzeit, wenn auch nur durch wenige Gräber belegt, reicht dann bis in die frühe Mittelbronzezeit hinein. Durch die Auswertung des Gräberfeldes Haid kann nun die kulturelle Zugehörigkeit des Gebietes des heutigen oberösterreichischen Zentralraumes in der Frühbronzezeit neu bewertet werden. Befunde und Funde erlauben eine Zuordnung des Gebietes zu der im Osten angrenzenden Unterwölblinger Kultur. Bedingt durch die geographische Lage zeigen sich im Fundmaterial aber auch vermehrt Einflüsse der im Westen angrenzenden Straubinger Kultur. Spannend erscheint das Gräberfeld u. a. durch zahlreiche Knochendeponierungen, Mehrfachbestattungen, Totenhäuser als Grabkennzeichnungen, geschlechtsspezifische, bipolare Ausrichtung der Bestattungen und die überaus reichen und schön gearbeiteten Beigaben.
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