Stein auf Stein
Gebäude, Straßen und andere Bauwerke zerfallen langsam über die Jahrhunderte und meistens finden wir nur mehr deren Überbleibsel.
So ist es auch bei unserem Haus, wo unter anderem das Mauerwerk nicht mehr komplett vorhanden ist.
Werfen wir mal einen genaueren Blick auf das, was noch übrig blieb.
Wie schon in einem älteren Blogbeitrag über den Hüttenlehm berichtet wurde, handelte es sich vermutlich um ein aus Holz und Lehm errichtetes Fachwerkshaus. Den genauen Umriss des Gebäudes gibt uns aber dessen Fundamentierung wieder, da diese nicht aus vergänglichem Material sondern aus Stein gebaut wurde.
Hierfür verwendete man verschieden großes Gestein, vom dicken Rollstein bis zum fingernagelgroßen Schotter. Viele römische Gebäude ins Enns weisen solch ein Fundament auf, da der Baustoff hier überall anzutreffen ist.
Der römische Mörtel, opus caementicium, kam dann erst bei der darauf gesetzten Mauer zum Einsatz. Bei uns ist dies nicht der Fall.
Bei den Pfostenfundamenten für das Vordach sieht man, wie dieses Schichtweise gebaut wurde. Unten der kleinere Schotter mit bis zu faustgroßen Flusssteinen, darüber die schon weit größeren Rollsteine in Mörtelbindung. Darauf setzte man einen Block aus Konglomerat, welcher vermutlich im Laufe einer Ausbesserungsarbeit verbaut wurde.
Auf den ersten Blick sieht das Ganze zwar sehr unsicher aus, doch reichte diese Art von Fundamentierung um ein Mauerwerk oder Holzpfosten zu tragen.